Direkt zum Hauptbereich

Māori

Māori ist neben Englisch offizielle Sprache in Neuseeland seit 1987, trotzdem ist es mit etwa 50.000 kompetenten Sprechern und 100.00 passiven Sprechern eine Minderheitensprache.

Māori Neuseelands ist am stärksten verwandt mit dem Maori der Cook Islands, dem Tahitanischen und Hawaiianischen. Es ist ferner verwandt mit den Sprachen Polynesiens, und vielleicht auch mit Sprachen Melanesiens, Indonesiens, der Philippinen, Taiwan und Madagaskar.

Heute lassen sich im Vokabular des Maori Einflüsse des Englischen - etwa hōiho 'horse', kura 'school', motukā 'car' and tāone 'town' des Französischen wie mīere von 'miel' (Honig) und wīwī von 'oui oiu' sowie einiger Pidgins -pīkiwhara 'big' (von 'bigfela') ausmachen.

Außerdem gibt es posteuropäische Adaptierungen von Wörtern des Maori
Lexem des Māori
ursprüngliche Bedeutung
neue Bedeutung
huka Schneeeis
'sugar'
pouaka Behältnis für Heiligtümer 'box'
pukapuka Lungen 'book'

Vor der Ankunft englischer Missionare gab es keine Verschriftung des Maori. Die Maori waren jedoch begeisterte Lerner der Schrift und es wird behauptet dass sie bald eine höhere Alphabetisierungsrate hatten, als die englischen Sielder.
In Maori gibt es fünf Vokale, die jeweils lang oder kurz sein können und 10 Konsonanten (h, k, m, n, ng, p, r, t, w, wh), die zu Silben bestehend aus einem Vokal oder Vokal und Konsonant oder Vokal und zwei Konsonanten zusammengefügt werden können.

Interessant im Maori ist die Verwendung der Verdopplung: zum Beispiel whero 'rot'. wherowhero 'rötlich'. Wörter können außerdem mittels Präfixen: māori 'gewöhnlich', whakamāori 'übersetzen', kaiwhakamāori 'Übersetzer') und Suffixen: kite 'sehen', kitea 'gesehen werden', kitenga 'sehend' gebildet werden.

Pluarl und Verbzeiten werden durch vorangestellte Funktionswörter ausgedrückt: te kōtiro 'das Mädchen', ngā kōtiro 'Mädchen pl.', i waiata 'sang', kua waiata 'habe gesungen'. Außerdem wird in Māori häufig das Passiv verwendet etwa 'Ich habe den Apfel gegessen', wird ausgedrückt durch kua kainga e au te āporo (wörtlich, 'wurde gegessen von mir der Apfel').

Māori wurde in Neuseeland trotz Einführung als Amtssprache zur Minderheitensprache, Ziel der neuseländischen Sprachplanung ist es Maori wieder zur Alltagssprache zu etablieren.

Mehr darüber im gleichnamigen Blog.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Bretonische Wiederbelebungsversuche

Die Zahl der Sprecher des Breto- nischen hat sich seit den 1950er-Jahren drastisch verringert. Da die Franzö- sische Republik keine Sprecher- zahlen der auf ihrem Territorium gesprochenen Sprachen erhebt, beruhen alle Angaben auf Schätzungen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass 1950 etwa 1.200.000 Menschen des Bretonischen mächtig waren, wovon einige zehntausend sich nicht fließend auf Französisch verständigen konnten. Mit dem Aussterben dieser monoglotten Bevölkerungsgruppe setzte ein schneller Übergang zum Französischen ein, da die meisten bretonischsprachigen Familien begannen, ihre Kinder einsprachig auf Französisch aufzuziehen, um ihnen Diskriminierung in Schule und Berufsleben zu ersparen. Heute wird die Zahl der brezhonegerien (Bretonischsprecher) auf unter 250.000 geschätzt, von denen etwa zwei Drittel älter als 60 Jahre alt sind. Nur maximal halb so viele Menschen verwenden die Sprache auch tatsächlich im Alltag. Bretonisch ist also vom Aussterben bedroht, aber es ist noc

Halo-Halo

7107 Inseln und mehr als 170 Sprachen und unzählige Dialekte, das sind die Philippinen. Ein richtiges Halo Halo, wie man auf Tagalog, eine der vielen Sprachen dieses Inselstaates sagt, ein Wirr Warr. Spanische Kolonialzeit, amerikanische Okkupation, japanische Okkupation und Militärdiktaturen bewegten seine Vergangenheit und verschiedene Religionen, Ethnien und Konflikte bestimmen seine Gegenwart. Auch die Philippinen waren zwischen und nach Ende der Besatzungszeiten auf der Suche einer Nationalsprache, um die Nation zu einen, die nationale Identität zu stärken. Die spanische Kolonialherrschaft verhängte zwar über ihre Kolonie eine offizielle Sprachpolitik, um Spanisch als Nationalsprache zu etablieren. Die Missionare waren sich allerdings bewusst, dass es vielleicht besser sei, wenn die Bevölkerung nicht alle offiziellen Erlässe verstehen konnte, und setzte nicht viel daran, diese Sprachpolitik auch umzusetzen. "Erfolgreicher" waren da die Amerikaner und Englisch wurde s

Sprache und Identität

Wenn zwei Personen miteinander sprechen, werden nur etwa 5-10% des Inhalts tatsächlich über die Wörter kommunizieren. Der restliche Inhalt wird über Situationskontext, Mimik, Gestik, Sprechverlauf, Stimmklang etc. übertragen. Es ist also nur allzu offensichtlich, dass Sprache viel mehr ist als nur Mittel zur Übertragung von Inhalten. Dazu wären 5-10% viel zu uneffektiv und die Menschheit wäre durch die Evolution schon längst dazu getrieben worden, ein geeigneteres Mittel zur Kommunikation zu entwickeln. Sprache kann viel mehr als Inhalte vermitteln. Ein Sprecher spiegelt in seiner Sprache seine Identität wieder und nimmt mit der Sprache des anderen seine Identität wahr. Sprache bietet ihren Sprechern einen Rahmen, um ihre Welt wahrzunehmen, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen und einer anderen fremd. Sprache ist verbindend und trennend und birgt viel mehr Potential als es uns bewusst ist. Individuen ihre Sprache zu nehmen, bedeutet sie ihrer Identität zu berauben, ihren Platz in der