Das Bewusstsein, dass Sprachen verloren gehen und die Bedrohung die dies für die Vielfalt menschlichen Daseins darstellt, hat zum Entstehen einer neuen Disziplin in der Linguistik geführt: Die Dokumentation bedrohter Sprachen. Aber wie kommt man eigentlich an Daten über Sprachen, über die kaum jemand etwas weiß, von denen es nur wenige Sprecher gibt und die vielleicht noch dazu isoliert und in einer geschlossenen Gesellschaft leben?
Aber das schwierigste ist nicht den Zugang zu Sprechern zu finden, sondern was tun, wenn man Sprechern (sogenanten Informanten) gegenüber steht?
Wir neigen dazu Sprachen als Regelwerk zu empfinden und es in grammatikalische Begriffe packen zu wollen. Natürlich ist es schon wichtig eine deskriptive Grammatik zu erstellen, phonetische, phonologische und morphologische Regeln herauszufinden. Aber Daten, die uns wirklich einen Zugang zur Kultur und Lebenswelt ihrer Sprecher geben und uns so helfen, Wege zu finden diese Lebenswelt zu bewahren, zu dokumentieren und im besten Fall an künftige Generationen weiterzugeben, können nur gemeinsam mit den Sprechern gefunden werden, indem Linguisten hilfreich zur Seite stehen, aber nur helfen können ein Empowerment für die Sprachcommunity zu sein.
Crsitina Messino (2008) illustriert dies deutlich in ihrem Artikel über Sprachdokumentation im Gran Chaco, Argentinien. Sprache ist ein soziales Phänomen und kann am besten in Beobachtung, informalen Interviews, und in der Verwendung von Techniken, die sziale Interaktion zugänglich machen, wie Rollenspiele etc. erschlossen werden. Sie betont, dass das theoretische Modell der Feldforschung, die Methode der Datensammlung, der Grad an Zugang zum Material und die Art der Beziehung zwischen Forscher und Informanten die Art und Qualität des Materials bestimmen.
In folgendem Beispiel wird dies exzellent verdeutlicht:
L: How would I say, for example, "an ear", that doesn't beolng to anyone? (um herauszufinden wie die 4. Person unbestimmt ausgedrückt wird)
C: What do you mean?... Do you mean like "an ear" all by itself, lying here on the raod?! Hmm...You could say it...Hmm ... but there are none.
Sprache ohne soziale Interkation im weitesten Sinne, ist nicht Sprache und wird zu etwas, was uns lächerlich und unnütz erscheint.
Und wie jede soziale Interaktion muss ein Verhältnis zwischen den Sprechern aufgebaut werden, dass es erlaubt einen Einblick in die Lebenswelt des anderen zu bekommen. So beschreibt Messino, wie sie alle möglichen Tricks versuchte, um die Sprecher dazu zu bringen, einen Ratschlag zu produzieren, um dokumentieren zu können, wie diese soziale Interaktion mit all ihren impliziten Rollen sprachlich widergespiegelt wird. Doch erst am Tag ihrer Abreise, als ein "Informant" sie zum Busbahnhof begleitete, und ihr zum Abschied einen aufmunternden Rat (nämlich den mit ihrer Arbeit fortzufahren, für die sie mit seiner vollsten Untestützung rechnen könne), erreichte sie ihr Ziel, als sie es schon längts aufgegeben hatte.
Dokumentation von Sprache ist also weit mehr als das Sammeln von Daten und das Aufstellen von Regeln, es ist das Eintauchen in eine neue Lebenswelt. Doch das ist zeitaufwändig, kostspielig und schwer in Forschungsanträgen zu formulieren, zu begründen und zu belegen. Eine Bewusstmachung der Thematik und ihrer Wichtigkeit ist der Anfang eines langen Weges. Doch die zeit in der Arbeit mit bedrohten Sprachen läuft.
Aber das schwierigste ist nicht den Zugang zu Sprechern zu finden, sondern was tun, wenn man Sprechern (sogenanten Informanten) gegenüber steht?
Wir neigen dazu Sprachen als Regelwerk zu empfinden und es in grammatikalische Begriffe packen zu wollen. Natürlich ist es schon wichtig eine deskriptive Grammatik zu erstellen, phonetische, phonologische und morphologische Regeln herauszufinden. Aber Daten, die uns wirklich einen Zugang zur Kultur und Lebenswelt ihrer Sprecher geben und uns so helfen, Wege zu finden diese Lebenswelt zu bewahren, zu dokumentieren und im besten Fall an künftige Generationen weiterzugeben, können nur gemeinsam mit den Sprechern gefunden werden, indem Linguisten hilfreich zur Seite stehen, aber nur helfen können ein Empowerment für die Sprachcommunity zu sein.
Crsitina Messino (2008) illustriert dies deutlich in ihrem Artikel über Sprachdokumentation im Gran Chaco, Argentinien. Sprache ist ein soziales Phänomen und kann am besten in Beobachtung, informalen Interviews, und in der Verwendung von Techniken, die sziale Interaktion zugänglich machen, wie Rollenspiele etc. erschlossen werden. Sie betont, dass das theoretische Modell der Feldforschung, die Methode der Datensammlung, der Grad an Zugang zum Material und die Art der Beziehung zwischen Forscher und Informanten die Art und Qualität des Materials bestimmen.
In folgendem Beispiel wird dies exzellent verdeutlicht:
L: How would I say, for example, "an ear", that doesn't beolng to anyone? (um herauszufinden wie die 4. Person unbestimmt ausgedrückt wird)
C: What do you mean?... Do you mean like "an ear" all by itself, lying here on the raod?! Hmm...You could say it...Hmm ... but there are none.
Sprache ohne soziale Interkation im weitesten Sinne, ist nicht Sprache und wird zu etwas, was uns lächerlich und unnütz erscheint.
Und wie jede soziale Interaktion muss ein Verhältnis zwischen den Sprechern aufgebaut werden, dass es erlaubt einen Einblick in die Lebenswelt des anderen zu bekommen. So beschreibt Messino, wie sie alle möglichen Tricks versuchte, um die Sprecher dazu zu bringen, einen Ratschlag zu produzieren, um dokumentieren zu können, wie diese soziale Interaktion mit all ihren impliziten Rollen sprachlich widergespiegelt wird. Doch erst am Tag ihrer Abreise, als ein "Informant" sie zum Busbahnhof begleitete, und ihr zum Abschied einen aufmunternden Rat (nämlich den mit ihrer Arbeit fortzufahren, für die sie mit seiner vollsten Untestützung rechnen könne), erreichte sie ihr Ziel, als sie es schon längts aufgegeben hatte.
Dokumentation von Sprache ist also weit mehr als das Sammeln von Daten und das Aufstellen von Regeln, es ist das Eintauchen in eine neue Lebenswelt. Doch das ist zeitaufwändig, kostspielig und schwer in Forschungsanträgen zu formulieren, zu begründen und zu belegen. Eine Bewusstmachung der Thematik und ihrer Wichtigkeit ist der Anfang eines langen Weges. Doch die zeit in der Arbeit mit bedrohten Sprachen läuft.
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